Der Sommer steht vor der Tür – mit all seinen Sonnentagen, lauen Abenden … und den nervigen Begleiterscheinungen namens Mücken und Zecken. Wer nicht ständig jucken oder sich Sorgen um Zeckenbisse machen möchte, greift zu Insektenschutzmitteln. Aber welches hilft wirklich? Die Stiftung Warentest nahm sich Insektenschutzmittel im Test vor– mit überraschend klaren Ergebnissen.
Insektenschutzmittel getestet: Was und wie wurde getestet?
Zehn Insektenschutzmittel, die vor Mückenstichen und Zeckenbissen schützen sollen, standen auf dem Prüfstand. Ihr Wirkprinzip: ein Geruchsstoff, der auf uns vielleicht harmlos wirkt, für Mücken und Zecken aber abschreckend ist. Ziel ist es, die kleinen Blutsauger gar nicht erst in Hautnähe kommen zu lassen.
Und die gute Nachricht: Keines der Mittel ist komplett durchgefallen. Keine einzige Bewertung lag im mangelhaften Bereich (Note 5 oder 6). Es gibt also keine Ausreden mehr, ungeschützt in die Natur zu stiefeln.
Der Testsieger unter den Insektenschutzmittel: Antibrumm forte
Den ersten Platz belegt Antibrumm forte. Es ist zwar mit 1,58 Euro pro 10 ml das teuerste Mittel im Test, bietet dafür aber auch den besten Schutz – und das über eine längere Zeit. Es ist zudem das einzige Produkt, das ausdrücklich für Reisen in tropische Gebiete geeignet ist. Wer also demnächst nach Bali, Brasilien oder Botswana aufbricht: besser ein Fläschchen einpacken.
Preis-Tipp: Autan Multi
Die Insektenschutzmittel im Test zeigten auch: Wer auf den Geldbeutel achten will, muss nicht zwangsläufig schlechteren Schutz in Kauf nehmen. Autan Multi schneidet gut ab und kostet nur 64 Cent pro 10 ml – damit ist es der Preis-Leistungs-Tipp der Tester. Wer es noch günstiger will, kann zum „S-quito free“ von dm greifen: 25 Cent pro 10 ml, Note: 2,7 – also „befriedigend“, aber für einen Ausflug in heimische Wälder meist ausreichend.
Auch für Insektenschutzmittel aus dem Test gilt: Nicht einfach drauflos sprühen
Damit der Schutz auch wirkt, sollte man die Mittel nicht direkt ins Gesicht sprühen. Besser: erst in die Hand geben, dann auftragen – dabei Augen, Mund und gereizte Hautstellen aussparen. Besonders bei Kindern ist Vorsicht geboten: Sie sollten sich nicht selbst eincremen, da schnell zu viel oder an die falsche Stelle gesprüht wird.
Wichtig: Nach dem Baden oder starkem Schwitzen muss das Mittel erneut aufgetragen werden, da die Wirkstoffe wasserlöslich sind. Wer das vergisst, wird schnell wieder zur wandelnden Blutbank für Mücken.
Wenn’s doch passiert: Insektenstichheiler im Test
Trotz aller Vorsicht – manchmal kommt es doch zum Stich. Dann hilft meist nur eins: Kratzverbot und schnelle Linderung. Stiftung Warentest hat 14 Stichheiler unter die Lupe genommen. Die meisten davon setzen auf Wärme, um die juckreizauslösenden Stoffe im Insektenspeichel zu zerstören. Wenn es also mit den Insektenschutzmittel aus dem Test zu spät war, hilft der Insektenstichheiler weiter.
Neun Produkte erhielten das Urteil „eingeschränkt empfehlenswert“. Der bekannte Bite Away, der als erstes Gerät seiner Art auf den Markt kam, gehört dazu.
Ein Produkt fiel allerdings komplett durch: Bergmos Healer. Der wurde in der Anwendung deutlich heißer als vom Hersteller angegeben – was zu Verbrennungen führen kann. Fazit: besser Finger weg.
Der Stichheiler-Testsieger: Heat It classic
Ganz oben auf dem Treppchen steht der Heat It classic. Der Clou: Er wird ans Smartphone angeschlossen – praktisch für Technikfans, aber mit einem Preis von 27 Euro nicht gerade günstig.
Für Sparfüchse empfiehlt sich der Preis-Leistungs-Sieger: Kuram Bitegon von Aldi, für knapp 12 Euro. Auch er arbeitet mit Wärme, ist effektiv und im Sommer wieder erhältlich.
Also: Ob tropischer Dschungel oder heimischer Badesee – mit den richtigen Insektenschutzmitteln bleibt man verschont. Und falls doch mal eine Mücke zu schnell war: Stichheiler können den Juckreiz deutlich lindern.
Tipp: Für tropische Reisen immer auf spezielle Eignung achten. Für Kinder stets nur unter Aufsicht anwenden. Und nach dem Schwimmen: Nachcremen nicht vergessen!